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Feuerwehr hat rund 1,7 ha Übungsfläche in Betrieb genommen


Führungsmannschaft der FF Nellingen

Am Mittwoch konnte die Freiwillige Feuerwehr Nellingen nach 10-monatiger Bauzeit ein Übungsgerät einweihen, das für die Fortbildung der Führungskräfte eine enorme Hilfestellung ist. Lange im voraus haben die Gruppen- und Zugführer nach einer Ausbildungsmethode Ausschau gehalten, mit der sie in realistischer Art und Weise die Führung eines Einsatzes und das Verhalten an der Einsatzstelle üben und trainieren können, ohne dass der reguläre Übungsbetrieb beeinflusst wird. Hierbei sind sie auf die Möglichkeit der Planspielübungen im Maßstab 1:87 gestoßen. Ein Maßstab, welcher für die Hobbyeisenbahner durchaus geläufig ist.

Zu Beginn der Auftaktveranstaltung begrüßte Feuerwehrkommandant Lehner alle Führungskräfte der beiden Einsatzabteilungen, Nellingen und Oppingen, sowie Bürgermeister Franko Kopp, welcher der Einladung ebenfalls gefolgt war. Da mit der Umsetzung des Fortbildungskonzeptes nur ein kleines Gremium beschäftigt war, erklärte Lehner den anwesenden Führungskräften wie die Planspielübungen im Maßstab der Modelleisenbahn gedacht sind.  Mit den Planspielen besteht nun für die Gruppen- und Zugführer die Möglichkeit, die verschiedenen Wege eines Einsatzverlaufes durchspielen und simulieren zu können. Entscheidungen, die im Einsatzfall innerhalb von Sekunden gefällt werden müssen, können bei diesen Übungen in Ruhe angegangen und erarbeitet werden. Die Führungskräfte erhoffen sich dadurch, auch bei nicht alltäglichen Einsätzen, eine noch größere Handlungssicherheit anzutrainieren.

Lehner stellte nun den Kameraden das von Jochen Ströhle entworfene Baukastensystem vor. Bestehend aus verschiedenen Holzplatten können die verschiedene Einsatzstellen und die unterschiedlichsten einsatztaktischen Grundsätze vermittelt werden. Dies reicht in Bezug auf die Nellinger Verhältnisse von Einsätzen in einer regulären Wohnbebauung, über Gewerbe- und Handwerksbetriebe bis hin zu landwirtschaftlichen Anwesen und komplexen Gebäudestrukturen. Aber auch einfach strukturierte Einsatzstellen wie Orts- oder Landstraßen sind in der Darstellung machbar. Dabei ist es egal, ob es sich nun um Brandeinsätze oder Verkehrsunfälle handelt, welche nachgestellt werden sollen.Je nach Ausbildungsziel können die verschiedenen Module rastermäßig zusammengesteckt werden, um das gewünschte Einsatzszenario und somit vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten  zu erhalten. Zur Verfügung stehen rund 50 Modulplatten, welche auf über 2m² Arbeitsfläche bzw. 1,7 Hektar zusammengebaut werden können.

Für die Vielzahl der beschafften Gebäuden, Zivilfahrzeugen , Einsatzfahrzeugen von Feuerwehr, Polizei und Rettungsdienst sowie der unterschiedlichsten Modulplatten, stellte sich natürlich auch die Frage der Aufbewahrung. Deshalb musste ein spezieller Aufbewahrungsschrank angefertigt werden. Nach rund 90 Arbeitsstunden konnte am Mittwoch nun die Planübungsanlage mit den Führungskräften eingeweiht werden. Bürgermeister Franko Kopp überzeugte sich vor Ort von dem 200 kg schweren Übungsgerät und sah diese als sehr sinnvolle Einrichtung an. Er wünschte den Feuerwehrkameraden viel Erfolg bei den Planspielen und bedankte sich für die geleistete Arbeit. Auch Lehner bedankte sich bei Jochen Ströhle und seinem Team für den hervorragenden Einsatz und die sehr detailierte Planung und Umsetzung des Projektes, welches er mit viel Engagement und Zeitaufwand verfolgt hatte.

Planspiel

Mit ein paar theoretischen Hinweisen und Spielregeln bereiteten sich die Gruppen- und Zugführer schließlich auf die anstehenden Einsätze an der Planspielplatte vor. Unter der Betrachtung von Bürgermeister Franko Kopp konnten die Feuerwehrmänner  schließlich zur Tat schreiten. Beim ersten Szenario beschäftigten sie sich mit einem zurückliegenden Einsatz, in dem sie ihn nachspielten und beurteilten. In der Folge erarbeiteten sie weitere Einsatzarten, wobei die  Schwerpunkte jeweils auf die Alarmierung und die Raumordnung an der Einsatzstelle gelegt wurde. So wurde zum Beispiel ein Verkehrsunfall nachgestellt, welcher unter Berücksichtigung der auftretenden Gefahren, abgearbeitet werden musste. Bei einem weiteren Einsatz brannte schließlich ein Traktor mit der Gefahr der Brandausbreitung auf ein landwirtschaftliches Anwesen. Hier stellten sich die Männer der Frage, wie die zur Verfügung stehende Einsatzmittel am effektivsten eingesetzt werden können.

Weitere Ausbildungsinhalte sollen bei künftigen Übungen mit der neu erschaffenen Planspielplattform erarbeitet werden. Die durchweg positive Resonanz der Übenden zeigte, dass durch diese Fortbildungsmethode ein weiterer Meilenstein in der Einsatzvorbereitung gelegt wurde. Sichtlich zufrieden beschlossen sie den Abend und widmeten sich der Kameradschaft.

 

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